Digitalagentur
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Publizieren in einer veränderten Welt: Die Mobilution

Mehr als 50 Prozent aller deutschen Internetbesucher nutzen ein Smartphone oder Tablet zum Surfen*. Für Unternehmen sollte die Frage daher lauten: Wie sieht aktuell ihre mobile Digitalstrategie aus. Die virtuelle Welt ist schnell und laut – eine mobile Revolution, eine Mobilution. Teil 2 der Serie „Rethinking Media“: Das mobile Web und Publizieren per APP

KNOW!S-Check
Prüfen Sie mit dem KNOW!S-Check, welche Funktionalitäten oder Angebote für Ihre mobile Digitalstrategie wichtig sind, um die optimale Anwendung zu finden:

Responsive Website

  • Bei einem Relaunch eine responsive Website mitplanen. Das Nachrüsten von responsive Funktionalitäten ist bei alten Websites unter Umständen teurer als ein Relaunch
  • Längere Ladezeiten
  • Keine Push-Nachrichten an bestimmte
  • Zielgruppen
  • Zugriff auf Smartphone-Funktionen wie GPS, Kamera und Multitouch nur schwer oder gar nicht möglich
  • Eingeschränkte Vollbilddarstellung –
  • der Nutzer muss navigieren
  • Für Suchmaschinen im Web sichtbar: google empfiehlt grundsätzlich responsive Websites
  • Kosten meist geringer als für eine eigene App
  • Kein zusätzlicher Pflegeaufwand
  • Auf allen Plattformen verfügbar: Tablet, Web, Phone, Smart-TV, …
  • Hohe Reichweite

Der KNOW!S-CHECK – APP oder mobile Website?

App

  • App-Inhalte müssen nicht in Suchmaschinen gefunden werden
  • Separate Apps für unterschiedliche Betriebssysteme
  • Höhere Kosten bei der Erstellung
  • Benötigen eine eigene Marketingstrategie, da der App-Store ein eigener Kanal ist
  • Über App-Stores lassen sich einfacher Erlöse erzielen
  • In-App-Käufe und Abonnements möglich
  • Sehr gute Performance
  • Alle Smartphone und Tablet-Funktionen lassen sich vollumfänglich ansprechen: GPS, Lagesensor, Kamera
  • Einmal heruntergeladen, können Apps auch offline verwendet werden
  • Services können als gekapselte Lösung – also nur bestimmten
  • Nutzergruppen zugänglich gemacht werden
  • Push-Nachrichten an meine Zielgruppe
 
 

Alexander Hornen

02831 925-534
hornen(at)schaffrath-digital.de

Fangen wir mit einem Bild an und nicht mit Zahlen: Sie sind auf einer Tagung zu digitalen Themen und immer stellen diese Vortragenden – oftmals junge digital Natives – auf der Bühne die gleiche Frage: „Gibt es in Ihrem Unternehmen eine digitale Strategie? Und wenn ja, dann heben Sie doch bitte mal die Hand.“ Was dann folgt, ist oftmals peinliches Schweigen, gerade so, als hätte die Frau oder der Mann da vorne liderliche Fragen zum Intimleben gestellt. Die meisten Hände bleiben unten, man blickt sich um und merkt: Die meisten haben keine Digitalstrategie. Oft folgt dann Chart auf Chart, dabei sagt eine Zahl eigentlich alles aus.

Die Deutschen sind mobil drin

Die Zahl der 29,7 Millionen Deutschen ab 10 Jahren, die das Internet mobil nutzen, stammt aus einem höchst seriösen Haus: dem statistischen Bundesamt. Sie stammt aus der „Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)“ der Jahre 2013 und 2012. Völlig nüchtern stellen die Statistiker eine weitere Aussage daneben: Von 2012 auf 2013 ist die Zahl der mobilen Internetnutzer um 43 Prozent gestiegen. Wer in seiner Zielgruppe 16- bis 24-jährige Internetnutzer hat, sollte wissen, dass in diesem Alterscluster 81 Prozent mobil im Netz unterwegs sind. Mit dieser Zahl im Kopf wird der Kauf von „WhatsApp“ durch „Facebook“ transparenter. Und noch eine Aussage der Statistiker ist wichtig: Frauen und Männer nutzen zu fast identischen Anteilen das mobile Internet.

App- oder Web-Economy?

Wer sich mit dem mobilen Internet beschäftigt, kommt um eine zentrale Frage nicht herum: App oder mobile Website? Oder gar beides? Darauf ist die Antwort gar nicht so schwer. Ist eine klare Zielgruppe definiert, die eine ganz konkrete Anwendung bekommen soll, greift die App. Auch wenn Erlöse erzielt, Abonnenten aufgebaut oder Mitarbeitern interne Kommunikation zur Verfügung gestellt werden soll ist die App das richtige Werkzeug. Gibt es hingegen eine heterogene Zielgruppe, sind die Inhalte generalistischer Natur, will man eine große Reichweite aufbauen und seinen Content offen kommunizieren, ist die mobile Website die richtige Wahl. Eine klare Analyse sollte also am Anfang jeder Entwicklung einer vernünftigen Digitalstrategie stehen.

Weniger ist mehr und besser

Neben der generellen Entscheidung, ob eine App oder eine mobile Website die richtige Ansprache für eine Zielgruppe ist, kommt der Bedienerfreundlichkeit und dem Storytelling in Texten, Bildern, Videos und Audio-dateien eine immer wichtigere Bedeutung zu. Verabschieden Sie sich von der Idee, alles in eine Website oder App zu packen, weil man ja eine Sitemap und umfangreiche Navigation technisch einbauen kann. Erzählen Sie ihre Inhalte klar fokussiert und gestalten sie übersichtliche Apps und Webpages, mit denen sie ihre Zielgruppe führen! Differenzieren Sie ihre Inhalte nach Ansprache und Inhalt lieber in mehreren aber fokussierten Apps oder Sites!

Dabei ist ein Selbsttest ihres Angebotes oder ihrer Idee ganz einfach, denn wir sind alle Anwender. Ein Beispiel: Wir wischen über unser Smartphone, wenn wir in der U-Bahn sitzen und nach dem Kinoprogramm für heute Abend in unserer Stadt suchen und dann wollen wir nur das Kinoprogramm in unserer Stadt finden und nicht das von ganz Deutschland. Weniger und fokussierter ist da mehr.

Foto: spql/fotolia.de