Domino Steine
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Flexibilität, die Schlüsselkompetenz für unser gesamtes Leben?!

Wir haben zwei ausgewiesene Experten gefragt, warum aus ihrer persönlichen Sicht Flexibilität im Umgang mit neuen Situationen der entscheidende Faktor ist.

Flexibilität trainieren: Kleine Schritte, große Wirkung

Flexibilität steht oft in engem Zusammenhang mit Anpassungsfähigkeit und Veränderung. Tatsächlich sind Flexibilität und Veränderung sogar untrennbar miteinander verbunden. Zahlreiche Studien zeigen: Flexibilität ermöglicht uns eine erfolgreiche Anpassung an Veränderungen,
und gleichzeitig stärken Veränderungen wiederum unsere Flexibilität. Gerade in unserer hektischen und turbulenten Welt sind das entscheidende Schlüsselkompetenzen. Nun sind Sie gefragt: Welche Gedanken oder Gefühle löst das Wort »Veränderung« bei Ihnen aus? Einige Menschen verbinden Veränderung mit etwas Positivem, andere nehmen sie eher negativ oder unangenehm wahr. Wieder andere sagen: »Kommt darauf an.« Zu welcher Gruppe gehören Sie? Ich lade Sie herzlich zu einem kleinen Experiment ein – machen Sie gerne mit!

Verschränken Sie bitte Ihre Arme vor der Brust. Eine Hand liegt dabei oben, die andere darunter. Wie fühlt sich das an? Wahrscheinlich »normal, angenehm, vertraut«. Lösen Sie die Arme und verschränken Sie sie nun genau andersherum – die Hand, die vorher unten war, liegt jetzt oben und umgekehrt. Wie klappt das? Die häufigsten Reaktionen sind: »Das geht nicht, sind nicht meine Arme, schwierig.« Diese Übung zeigt noch klarer, wie ungewohnt es sein kann, die Komfortzone zu verlassen. Manchmal fühlt es sich so unangenehm an, dass Teilnehmer sogar in die gewohnte Position zurückgehen und die Übung vorzeitig beenden. Auch das ist vollkommen verständlich. Was können wir daraus über Flexibilität lernen?

Stellen Sie sich vor, Sie würden diese Übungen regelmäßig wiederholen. Schnell würden Sie merken, wie die ungewohnten Positionen immer vertrauter und angenehmer werden. Das Gefühl von »irgendetwas stimmt nicht« wandelt sich in »kenne ich schon« oder »ist mir vertraut«. Durch ein bisschen Übung erweitern Sie Ihre Komfortzone und erhöhen somit aktiv Ihre Flexibilität. Oft sind es gerade die kleinen Dinge und deren regelmäßige Wiederholung, die uns ermöglichen, gelassener auf Veränderungen zu reagieren. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie sich bewusst dafür entscheiden und es wirklich wollen. Denn nur dann führt Ihre Übung langfristig zum Erfolg. Dies gilt im privaten alltäglichen Leben wie im unternehmerischen Kontext.

Daniel Hermes
Experte für Veränderung und wirksame Unternehmensentwicklung. Als Gründer von »D.H Management Consulting« begleitet er kleine und mittelständische Unternehmen durch strukturelle, personelle und kulturelle Wandelprozesse – mit dem Fokus auf Zusammenarbeit, Klarheit und Zukunftsfähigkeit.

Flexibilität beginnt beim Raum – wie moderne Bürokonzepte unsere Zusammenarbeit neu denken

Flexibilität ist längst ein zentrales Prinzip moderner Arbeitswelten. Besonders in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle wird deutlich, dass nicht nur Arbeitszeiten und -orte flexibel gedacht werden müssen – sondern auch die Räume, in denen wir zusammenkommen. Doch was bedeutet eigentlich ein »flexibles Bürokonzept«?

Im Kern steht die Abkehr vom fest zugewiesenen Arbeitsplatz. Mitarbeitende wählen täglich, wo und wie sie arbeiten – abhängig von Aufgabe, Fokusbedarf oder Zusammenarbeit im Team. Das Ziel ist nicht allein Effizienz oder Flächeneinsparung. Der eigentliche Mehrwert entsteht durch Begegnung, Austausch und neue Impulse.

Viele Unternehmen haben inzwischen hybride Strukturen etabliert. Doch klassische Arbeitsplatzkonzepte stoßen dabei an ihre Grenzen. Wer ins Büro kommt und dort allein an seinem gewohnten Schreibtisch sitzt, weil Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Team im Homeoffice sind, erlebt keine Zugehörigkeit – sondern Leere.

Ein durchdachtes, flexibles Bürokonzept kann genau hier ansetzen. Wenn Arbeitsplätze nicht mehr fest vergeben sind, entsteht Bewegung. Teams mischen sich, Mitarbeitende begegnen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen. Der Zufall wird zum strategischen Werkzeug: für Wissenstransfer, kreative Impulse und den Aufbau einer lebendigen Unternehmenskultur.

Aber: Flexibilität bedeutet nicht Beliebigkeit. Wer lediglich alle Tische zu »Flex Desks« erklärt, schafft keinen Mehrwert, sondern nimmt im Zweifel etwas weg – nämlich das Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit. Flexible Konzepte brauchen Räume der Begegnung: Rückzugsorte, die konzentriertes Arbeiten ermöglichen, und ebenso Treffpunkte, die Austausch fördern – formell wie informell. Denn: »Raum prägt Verhalten – und Verhalten prägt Kultur.« Dieses einfache Prinzip zeigt, wie stark die räumliche Umgebung unsere Arbeitsweise beeinflusst. Wenn der Raum Flexibilität ermöglicht, fördert er Neugier, Offenheit und Miteinander. So wird das Büro wieder zu einem Ort, an dem sich Menschen begegnen – nicht weil sie müssen, sondern weil sie es wollen. 

Flexibilität im Raum ist damit kein Selbstzweck, sondern eine Investition in Kommunikation, Kultur und Kollaboration. Und letztlich in den Erfolg jedes Unternehmens. Denn wir alle wissen: Die besten Ideen entstehen selten im Meetingraum, sondern spontan – oft wie auf der sprichwörtlichen Party in der Küche. Deshalb entwickelt thies Räume, die solche ungeplanten Begegnungen ermöglichen – und damit neue Impulse, echte Verbindung und kreative Lösungen fördern.

Sebastian Thies
Experte für moderne Arbeitswelten und geschäftsführender Gesellschafter bei »thies – for work«. Mit seinem Team begleitet er Unternehmen dabei, Raum, Technik und Kultur ganzheitlich zu denken – immer mit dem Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen, die Menschen zu verbinden und Zusammenarbeit zu fördern.