Teil 3: Schaffrath zeigt, wie aus Tradition Moderne wird

Zur Beantwortung weiterer zukunftsweisender Fragen wurde Anfang 2022 eine neue Stabsstelle »Organisationsentwicklung« geschaffen. Die wichtigste Aufgabe für Annika Hartmann und ihr Team ist, dass die Mitarbeitenden nicht nur von Veränderungen erzählt bekommen, sie müssen sie spüren, um auf den positiven Spirit von Veränderungen und damit der Geschäftsführung zu vertrauen. Dazu gehört, dass jahrzehntelang etablierte Strukturen und Verhalten- und Verfahrensweisen auf- und durch eine neue wahrnehmbare Haltung in Form eines veränderten Werte- und Führungsverständnisses abgelöst werden. Hierunter fällt dann z. B. auch die Entscheidung, dass Hierarchien nicht nur durch die neue Duz-Kultur abgeschwächt werden, sondern dass die entsprechende Veränderung auch räumlich vollzogen wird.

Die Verwaltung der Druckerei zieht mit ins Erdgeschoss, um den Menschen in der Produktion auch räumlich näher zu sein und besser im Miteinander abstimmen und arbeiten zu können. Noch entscheidender ist für Annika, dass es eine lebendige Kommunikation auf Augenhöhe gibt und – ähnlich wie beim Agilen Projektmanagement – Entscheidungen dort gefällt werden, wo sie anfallen und nötig sind. Entscheidungen dürften nicht erst hierarchisch von unten nach oben und zurück durch das Unternehmen wandern.

Mitarbeitende müssten befähigt werden, eigenverantwortlich Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen im besten Sinne zu fällen. Gleichwohl müssten die Mitarbeitenden dies auch annehmen, das lasse sich nicht einfach aufzwingen. Dies gelingt freilich nicht von heute auf morgen, sondern braucht Ausdauer und Beharrlichkeit. Und die richtigen Ansatzpunkte. Ein wichtiger Anfang waren Einzelinterviews, die mit den Mitarbeitenden aus der Produktion geführt wurden.

Durch die Bereitstellung eines externen Coachs wurde den Teams die Möglichkeit gegeben, den Rahmen ihrer Zusammenarbeit selbst zu definieren. Die Etablierung und kontinuierliche Fortsetzung der Workshops zu Führung, Feedbackkultur und Teambuilding sind wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer spürbaren Veränderung innerhalb der Organisation. Ziel ist es, dass die Mitarbeitenden dem Unternehmen und der Geschäftsführung vertrauen, sich mit dem Unternehmen identifizieren und motiviert sind. Hierbei gilt es, eine gesunde Mischung aus Tradition und Moderne zu finden. Denn gerade in einem Unternehmen mit einer solch langen Tradition wie Schaffrath, bei dem viele Mitarbeitende über mehrere Jahrzehnte arbeiten und sogar mehrere Generationen einer Familie angestellt sind, braucht es einen ausgewogenen Mix. »Wir verändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist«, weiß Annika Hartmann. Eins ist ihr dabei ganz wichtig: »Wir müssen die Mitarbeitenden mitnehmen und führen, um sie nicht zu verlieren.«

Wie bereits beschrieben, fungiert die 2019 erfolgte Neupositionierung von Schaffrath als Wegweiser und Leitplanke für Veränderungen. Ziel ist es, dass sie von innen nach außen trägt. Nur wenn sie intern gelebt wird, kann sie extern erlebt werden. Die wesentliche Verantwortung trägt hierbei das Management, was sich regelmäßig selbst reflektieren muss und seinerseits lernen muss, Entscheidungskompetenz und Verantwortung zu delegieren. Nur so lässt sich dann auch weiterhin viel schaffen und Lösungen finden, wie es die Positionierung unter anderem beschreibt. Neue Lösungen und Angebote für die Kunden von Schaffrath werden dabei ebenfalls gefunden bzw. entwickelt.

Dies gilt auch für die externe Kommunikation und den Aufritt von Schaffrath. So wird es in Zukunft neben wichtigen Messeauftritten auch mehr digitale Kommunikation sowie persönliche Ansprache geben. Für das Recruiting von neuen Mitarbeitenden sind die gezielte Akquise und persönliche Ansprache von wirklich passenden Kandidaten enorm wichtig. Die notwendigen Veränderungen für einen zeitgemäßen Auftritt seien in vollem Gange. Vielfältige Veränderungen bei Schaffrath auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Die Ziele sind dabei klar definiert, die Wege bereitet. Die Geschäftsführung ist sich einig: Es passieren tagtäglich Veränderungen. Das kann mitunter auch stressen und wir wünschen uns alle sicher mehr Beständigkeit. Am Ende werden wir trotzdem alle stolz auf das Erreichte sein, was wir gemeinsam geschafft haben. Dabei dürfen und werden wir die Mitarbeitenden nicht aus den Augen verlieren und sie mitnehmen. Veränderung, eine Konstante im Leben von Schaffrath.

Lesen Sie auch gerne Teil 1 zum Agilen Projektmanagement und Teil 2 zur Aufrüstung des Druckmaschinenparks.