Alissa Steinseifer - Abgeschafft Kolumne
GESCHAFFT!
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Abgeschafft! – Alissa Steinseifer über Flexibilität in der Kundenarbeit – Zeit für einen Blick nach innen

* Manchmal muss man etwas abschaffen, damit Platz für Neues entsteht. Altes, Überflüssiges, Störendes, Belastendes über Bord werfen, damit man leichter weitergehen kann. Das tun wir hier verbal.

Im Strudel der Dringlichkeit

Wer kennt es nicht? Den Gedanken: »Man müsste eigentlich mal dringend ›dies‹ prüfen und optimieren oder ›jenes‹ verändern ...« Doch dann versandet der Gedanke. Nicht aus Bequemlichkeit oder weil die Notwendigkeit fehlt, sondern weil der Alltag von Dringlichkeit dominiert wird.

Der Fokus auf Kundenprojekte

In einem Dienstleistungsunternehmen wie unserem ist Flexibilität das A und O – zumindest nach außen. Wir arbeiten agil, richten uns nach den Bedürfnissen unserer Kunden, reagieren schnell und effizient auf ihre Anforderungen. Doch während wir nach außen maximale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit leben, erleben wir intern oft das Gegenteil. Denn die Kundenprojekte haben Priorität. Fünf Tage die Woche, sieben Stunden am Tag drehen sich unsere Ressourcen um externe Anforderungen – und das natürlich zu Recht, denn sie sind die Grundlage unseres Geschäfts.

Das Dilemma der internen Entwicklung

Und doch steckt genau darin ein Dilemma. Schon Albert Einstein brachte es treffend auf den Punkt: »Das Leben ist wie Fahrradfahren.
Man muss sich ständig vorwärtsbewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.«

Das gilt auch im Berufsleben: Wer nicht in Bewegung bleibt, verliert Innovationskraft. Wer sich keine Zeit für interne Prozesse nimmt,
riskiert Effizienzverluste und sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Und noch bevor sich diese Auswirkungen bemerkbar machen, entsteht
Frustration – denn nichts ist ermüdender als der Stillstand bei wichtigen Themen.

Raum für Weiterentwicklung aktiv schaffen

Nachdem wir immer wieder wichtige interne Themen aufschieben mussten, haben wir beschlossen, etwas zu verändern. Wir schaffen bewusst Zeiträume außerhalb der Kundensprints, in denen wir uns selbst als unseren wichtigsten Kunden betrachten. In diesen Phasen überdenken wir Prozesse, optimieren unsere Infrastruktur, treiben Innovationen voran und entwickeln neue Ideen.

Ein fester Teil unserer Arbeitszeit ist gezielt dafür reserviert – nicht als nette Idee, sondern als essenzieller Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Denn nachhaltiger Erfolg erfordert nicht nur externen Fokus, sondern auch interne Strukturen, die echte Weiterentwicklung ermöglichen. 

Doch das bedeutet auch ein kritisches Hinterfragen: Welche Themen haben die größte Hebelwirkung? Welche Prozesse hemmen uns am meisten? Und wie können wir es schaffen, dass diese Veränderungen nicht nur kurzfristige Impulse sind, sondern sich langfristig in unserer Arbeitsweise verankern? Es geht nicht nur darum, Zeit freizuschaufeln, sondern diese auch effektiv zu nutzen.

Flexibilität entsteht nicht von allein. Manchmal muss man aktiv Raum dafür schaffen – auch wenn das bedeutet, weniger Zeit für Kundenprojekte einzuplanen. Das gehen wir nun an. Schritt für Schritt. Und davon profitieren am Ende nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden. 

Indem wir uns bewusst Zeit für Weiterentwicklung nehmen, entstehen weiterhin zukunftssichere und kluge Lösungen, die unsere Kunden noch besser unterstützen.