Worauf es ankommt: Qualitätsjournalismus
»Für mich hat Qualität im Journalismus drei Dimensionen: der Inhalt, die Aufbereitung und die Effizienz. Gerade in der heutigen Zeit darf die Effizienz nicht vernachlässigt werden. Sie darf im Journalismus aber nie der bestimmende Faktor sein. Inhalt und Aufbereitung stehen immer im Mittelpunkt, und je objektiver und nachvollziehbarer journalistische Produkte sind, um so höher ist die Qualität.«, Matthias Daniel (Chefredakteur, Journalist).
Über die Neuausrichtung, den eigenen Anspruch und das Vorleben von Qualität des »Journalist«
Seit jeher ist es innerhalb jeder Branche schwer, als Vertreter oder Vertreterin der eigenen Zunft öffentlich über diese zu sprechen oder zu schreiben. Im Grunde kann man sich nur »die Finger verbrennen«. Für die einen ist man schnell ein »Nestbeschmutzer«, für die anderen viel zu sanft und unkritisch. Ganz besonders schwer ist es für Journalistinnen und Journalisten, öffentlich über Journalistinnen und Journalisten zu schreiben. So breit die Branche in ihren Magazinen, Journalen, in Print und Digital, Fernsehen, Radio und Social Media aufgestellt ist, so schnell hagelt es Kritik an den Berichtenden, die über andere Berichtende berichten.
Für das Magazin »Journalist«, das Mitgliedermagazin des Deutschen Journalistenverbandes, kann der Anspruch daher nur der allerhöchste sein. Für Chefredakteur Matthias Daniel ist klar: »Wenn unsere grundlegende Frage lautet ›Wie können wir den Journalismus besser machen?‹, dann fängt es bei uns an. Wir müssen mit dem höchsten Anspruch an unsere Recherchen, Interviews und Artikel gehen. Nur wenn wir Qualität vorleben, können wir die Branche insgesamt unterstützen und damit zum Besserwerden anregen.« Dass dabei Fehler passieren, man sich an der einen oder anderen Stelle auch mal entschuldigen oder eine Gegendarstellung abdrucken muss, steht für Daniel dabei außer Frage. »Eine gute Fehlerkultur ist ein Zeichen von Qualität. Wenn Fehler passieren, müssen wir sie transparent korrigieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.« Der »Journalist« versteht sich dabei nicht als PR-Berater der Branche. Er ist ein kritischer Begleiter, der gleichzeitig offen, transparent und konstruktiv zugewandt unterstützen möchte, besser zu werden, Debatten anzustoßen und die großen, sich immer wieder verändernden Themen der Branche in den Fokus zu rücken. Der »Journalist« ist somit zugleich ein Magazin für ein Fachpublikum wie auch für die breite Öffentlichkeit.
Kein Halt vor Tabubrüchen in der Neuaufstellung
Dass der »Journalist« dabei vor sich selbst nicht halt gemacht hat, zeigt die Neuaufstellung im Jahr 2020. Nach fast 70 Jahren kam das Magazin selbst an den gesellschaftlich immer wichtiger werdenden Themen nicht mehr vorbei. Ökologie, Diversity, künstliche Intelligenz und weitere Themen drängten immer mehr in den Vordergrund. Und so entschied das Magazin, das zwar immer noch der »Journalist« heißt, die Diversität auf das prominenteste Schild zu heben: seinen Titel. Seitdem erscheinen 50 % der Ausgaben mit dem Titel »Journalist« und 50 % mit dem Titel »Journalistin«. Welcher Empfänger bzw. Empfängerin welche Ausgabe erhält, entscheidet rein das Zufallsprinzip im Postversand und wechselt immer wieder. »Nur weil unser Titel seit Jahrzehnten männlich war, war dies für uns kein Grund, ihn auch die nächsten Jahrzehnte so zu belassen – oder ganz radikal zu ändern. Im Gegenteil, wir wollten niemanden ausschließen, sondern alle einschließen. Daher haben wir uns für diesen Weg entschieden«, so berichtet Chefredakteur Daniel. Für ihn auch ein Zeichen von Qualität, sich auf diese Weise mit den Themen zu beschäftigen und neue Wege auszuprobieren. Über die Jahre ist aus dem klassischen Printmagazin mehr und mehr ein multimediales Magazin geworden. Neben den Artikeln auf der Website oder in Newslettern gibt es auch einen Podcast. Auch die Frage, ob es noch eine Printausgabe geben solle, wurde intern kritisch diskutiert. Hier spielen Fragen der Ressourcen, Ökologie und natürlich auch des Preises eine wichtige Rolle. Die Entscheidung, weiterhin Magazine zu drucken, wurde dabei sehr bewusst gefällt und hochqualitativ umgesetzt. »Wenn man sich bewusst für den Druck entscheidet, dann auch ganz klar und ohne Abstriche in der Qualität. Es muss sich lohnen, jede einzelne Seite auf Papier zu drucken. Inhaltlich, aber dann auch wegen des bewussten Einsatzes der Ressourcen, des Papiers, der Farben etc.«, so Matthias Daniel.
Konsequente Weiterentwicklung mit Schaffrath
Der Wechsel zu Schaffrath zu Beginn des Jahres 2024 war daher ebenso bewusst wie die Neuausrichtung, um den eingeschlagenen Weg konsequent weiter- und selber mit gutem Beispiel voranzugehen. Trotz anfänglicher Bedenken überzeugten der professionelle Rollen-Offsetdruck mit LED-Trocknung sowie die Beratung von Schaffrath zum richtigen Papier und den richtigen Farben den »Journalist«. Matthias Daniel: »Wir haben in allen Ge- sprächen das persönliche Bemühen von Schaffrath gespürt; die Beratungsqualität, die Weiterentwicklung, den Blick für Nachhaltigkeit gepaart mit machbaren Lösungen. Das hat uns überzeugt, von jetzt an unsere 10 Ausgaben im Jahr bei Schaffrath in Geldern zu drucken.«
Ob mit diversem Titel, ökologisch nachhaltigem Druck oder einer ressourcenorientierten Weiterentwicklung – über die eigene Branche zu berichten, bleibt auch in Zukunft eine Herausforderung. Mit Hingabe und vor allem hoher Qualität in einem hochwertig produzierten Magazin gelingt dies aber sicherlich leichter, um andere mitzunehmen und die richtigen Anregungen zum Besserwerden zu geben.