Design
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Welche Rolle spielt die Farbwahl für Usability und Corporate Design?

Bei der Gestaltung digitaler Anwendungen gibt es einige Kriterien, die bei der Auswahl von Farben eine wichtige Rolle spielen: Farbton, Sättigung, Helligkeit sowie Akzente und Kontraste schaffen eine optimale Wahrnehmung und können ein positives Nutzererlebnis schaffen. Daher sollten sie sorgsam gewählt und aufeinander abgestimmt sein, damit ein stimmiges visuelles Gesamtbild erzeugt werden kann.

Die Wirkung von Farben

Die Wirkung von Farben ist sehr individuell. Sie können unsere Emotionen und unser Handeln beeinflussen und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Produkten, Corporate Design und auch dem UX-Design. Da Farben im direkten Zusammenhang mit unseren Emotionen stehen, haben sie einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung eines Nutzers. Zielführend bei der Farbauswahl ist ein harmonisches Zusammenspiel, welches für den Wiedererkennungswert des Unternehmens, der Marke oder des Produkts sorgt. Dabei sollten sich Hintergründe, Bedien- und Textfelder voneinander abheben, sollten den Nutzer aber auch nicht durch übermäßige oder zu geringe Farbgebung verwirren.

Farbgestaltung unterstützt Usability

Um eine besonders nutzerorientierte Seite zu gestalten, spielen vor allem Kriterien der Usability (Bedienbarkeit) eine Rolle bei der Auswahl und Komposition von Farben. Farben können beispielsweise dazu beitragen, Elemente zu hierarchisieren. Besonders bedeutsame Informationen können durch einen stärker gesättigten Farbton hervorgehoben werden. Elemente mit gleichen Funktionen sollten konsistent mit gleicher Farbgebung dargestellt werden, um dem Nutzer die Orientierung zu erleichtern. Verschiedene Elemente wie Text und Hintergrundfläche sollten durch Kontraste abgegrenzt werden. Es kommt natürlich nicht nur auf die Farbe an, sondern auch auf andere Aspekte wie Gestaltgesetze, Designstile und -trends. 

Den passenden Kontrast wählen

Oftmals spielt der Kontrast zwischen Elementen eine entscheidende Rolle für die Les- und Erkennbarkeit. Denn bei zu geringen Kontrasten wie beispielsweise grauer Schrift auf einem hellen Hintergrund mag zwar optisch ein harmonisches Bild entstehen, für den Leser werden die Texte dadurch jedoch unleserlich. Wenn Kontraste nicht optimal abgestimmt sind, dann kann die Anwendung für Nutzer zu anstrengend werden. Ebenso bedeutsam ist die Größe eines Elements. Denn je kleiner ein Element ist, desto höher muss dessen Kontrast zum Hintergrund sein, damit es erkennbar bleibt. Trotzdem sollten Kontraste nur bewusst und sparsam eingesetzt werden, damit für den User keine visuellen Störungen und Ablenkungen entstehen.

Besonders gelungene Beispiele sind beispielsweise klickbare Themen und Artikel, die in einem auffallenden Ton gestaltet wurden oder beim darüber schweben mit der Maustaste farbig unterstrichen werden. Zudem gelungen ist es, wenn besondere Call-To-Action-Elemente in einem anderen Farbton hervorgehoben werden, sodass sie sich leicht finden und klicken lassen. Der Rest der Website sollte dann eher in schlicht ausgewählten Farbtönen erscheinen, sodass diese besonderen Elemente im Fokus stehen und der User sich gut zurechtfinden kann und ein positives Nutzererlebnis zurückbleibt.

Farben für ein positives Nutzererlebnis

Nicht zu vergessen ist die Wirkung und Assoziation von Farben mit bestimmten Eigenschaften und Zugehörigkeiten. Mit vielen Farben verbindet man bereits gewisse Erwartungen, Emotionen und physische Reize. Zusätzlich beeinflussen Kultur, Alter, Geschlecht und persönliche Erfahrungen die Wahrnehmungen. Oft kann man verschiedene Produkte, Branchen und Unternehmen bereits an ihrem jeweiligen Farbcode erkennen: bei medizinischen Designs werden oft helle Blau- und Grüntöne verwendet, Braun und Beige assoziiert man mit Kaffee-Marken und Versicherungen nutzen meist kräftige Blautöne in ihrem Auftritt. Den Farben Gelb und Rot wird beispielsweise eine (unbewusste) geschmacksanregende Wirkung nachgesagt, sodass Fast-Food-Unternehmen oft auf diese Farben setzen. Um eine besonders elegante und exklusive Wirkung zu erzielen, setzen Technikanbieter meist auf Schwarz, Silber und Weiß. Je nachdem, welches Ziel verfolgt wird, können diese Konventionen bewusst ausgenutzt oder aber auch gebrochen werden.