Digitalagentur
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Um diese Trendthemen kommt 2023 im Online-Marketing niemand vorbei

Auch 2023 wird sich die Online-Marketing-Szene rasant weiterentwickeln: Neben gänzlich neuen Entwicklungen und Trends sind weiterhin Themen aus dem vergangenen Jahr brandaktuell – dazugehört beispielsweise das Thema künstliche Intelligenz oder datengetriebenes Marketing. Aber auch Themen wie Personalisierung im Marketing, optimierte Kund:innenansprache und nicht zuletzt auch die Vereinbarkeit des gewünschten Erkenntnisgewinns der Marketer:innen mit den Privatsphäreansprüchen der Kund:innen bleiben auch künftig interessant für das Jahr 2023.

Darüber hinaus bestimmt die aktuelle Krisensituation die Trendentwicklung in besonderer Weise, sowohl im E‑Commerce als auch im Online-Marketing. Inflation und Lieferkettenengpässen auf der einen Seite, Verunsicherung und hohe Energiekosten auf der anderen Seite beeinflussen die Denkweise des Marketings und sorgen in vielen Fällen sogar für bescheidenere Budgets.

Automatisierte Datenmanagementprozesse könnten sowohl im E-Commerce als auch im Marketing für Abhilfe schaffen

Eine bedeutsame Entwicklung 2023 ist das Hinzukommen von künstlicher Intelligenz und die Implementierung von KI-Modellen in der Datenverarbeitung. Denn auch im heutigen digitalen Zeitalter sind noch immer viele Unternehmen mit der stetig ansteigende Datenmenge überfordert und versuchen in vielen Fällen die Datenflut manuell durch Excel-Listen zu bändigen. Rund 80 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich mit ihrer Zeit mit der simplen Aufbereitung und dem Bändigen der Daten. Lediglich 20 Prozent können ihre Zeit für Analyse und Modellerstellung aufwenden, so eine Schätzung von Datamanagement-Spezialist:innen von SAS. Die benötigten Tools müssen vor allem eines sein: einfach, intuitiv nutzbar. Denn neben speziellen Data-Manager:innen, die in der Vergangenheit solche Daten aufbereitet haben, müssen zunehmend alle Beteiligten ihre Reportings anpassen und Nutzen daraus ziehen können. 

Wie zu erwarten bleibt Online im Werbmix nicht weg zu denken

Nicht zuletzt dank Corona und der geschlossenen Geschäfte hat sich der Trend etabliert, dass sich Kund:innen immer selbstverständlicher online informieren. Diese Entwicklung trägt auch der Werbemarkt Rechnung. Dabei prognostizieren die Group-M-Expert:innen für den deutschen Werbemarkt 2023 ein weiteres Wachstum der Gesamtwerbespendings um 6,7 Prozent auf 33,65 Milliarden Euro. Vor allem vom Wachstum betroffen sind neben Out of Home (+5 Prozent) auch der Digitalmarkt als entscheidender Treiber mit rund 11 Prozent erwartetem Wachstum. Innerhalb der digitalen Werbebudgets spielt im kommenden Jahr neben dem Search-Bereich insbesondere Retail Media eine Rolle.

Cookie-Alternativen – weiterhin ein notwendiges Thema

Ein Thema, welches wir aus dem letzten Jahr bereits kennen, ist die Abkehr von den Third-Party-Cookies. Gerade die Datensensibilität der Nutzer:innen ist und bleibt ein wichtiges Thema. Um die Privatsphärebedürfnisse der Nutzer:innen zu unterstützen, gibt es reichlich Technologien, sodass Unternehmen nur noch die passende Kombination der Lösungen finden müssen.
Beim Werbe- und Reichweitentracking hat Google bereits alles in die Wege geleitet: Universal Analytics geht im Laufe des Jahres 2023 vom Netz, sodass alle Marketer:innen den Umstieg auf Analytics 4 schaffen müssen. Durch seinen aktionsorientierten, Channel-übergreifenden Ansatz bietet das System viele Vorteile, die Unternehmen für sich zu nutzen wissen müssen. 

Privatsphäre der Kund:innen

Das Interesse an dem Mehrwert von Personalisierung und Targeting-Werbung sowie an den Daten und am Erkenntnisgewinn, die zur Vermessung der Kund:innen herangezogen werden können, sind zwar noch immer uneingeschränkt groß, aber das Bewusstsein, dass all diese Daten nicht mehr ohne den Willen der Anwender:innen geht, ist allgemein am Markt vorhanden. Dabei steht nicht mehr nur die reine Einverständniserklärung im Vordergrund, sondern viel mehr das Verständnis der Kund:innen zu vermitteln, wie sie selbst davon profitieren. Anwender:innen verstehen durchaus, dass zu ihren Interessen passende Werbung besser ist als irgendwelche beliebige Werbung, die ja zudem noch häufiger eingespielt werden muss, um denselben ROI zu erzeugen. Im gleichen Atemzug versteht ein Großteil der Kund:innen, dass werbefreies Internet andere Erlösmodelle brauch und daher Geld kosten muss – nur ob sie bereit sind, diesen Preis zu zahlen, wird sich zeigen.

Metaversum – mehr als nur ein Hype?

Ein Trendthema, welches viele große Unternehmen im Visier haben, ist Metaversum – eine digitale und interaktive Umgebung, in der User:innen als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder shoppen können. Politiker:innen und Verbraucherschützer:innen stehen dem Trend hinsichtlich der Privatsphäre eher skeptisch bis ablehnend gegenüber. Vermutlich wird es sich im Laufe des Jahres 2023 zeigen, ob Metaversum nur ein kurzfristiger Hype ist oder ob sich im Hinblick auf Online-Marketing Mehrwerte generieren lassen.