Fokus setzen – Wie uns Misserfolg und Spezialisierung erfolgreicher gemacht haben.

Ein Beispiel. Sie kennen sicher die Situation eines Narren bzw. Alleinunterhalters: Er singt, musiziert, albert herum. Um den Menschen zu gefallen, macht er jeden Quatsch mit – und macht sich in dem Wirrwarr seiner Handlungen mitunter lächerlich. Was wäre, wenn der Narr sich für nur eine Sache entschieden hätte? Wäre er dann ein guter Sänger geworden? 

Unternehmen am Besten agieren, wenn wir unsere Kunden umfassend betreuen und all ihre Anforderungen möglich machen. Doch immer mehr Erfahrungen in der Praxis haben uns das Gegenteil gelehrt:

▶ Für einen Verlag haben wir mal nach gemeinsamer Absprache einen Online-Shop aufgesetzt. Da wir keine ShopExperten sind, mussten wir für die individuellen Wünsche viel Aufwand betreiben und uns immer wieder in neue Themen und Aufgaben reindenken. Das war mühsam und am Ende einfach nicht zielführend bzw. effizient.

▶ Eine ähnliche Situation erlebten wir, als wir im Rahmen eines Supportauftrags immer mehr Anforderungen erhielten, die über unsere Kernkompetenzen hinausgingen. Hier haben wir gemeinsam mit unserem Kunden die Grenzen besprochen und weitere Experten in das Projekt geholt.

Mit der Zuspitzung unseres Markenkerns auf »kluge Lösungen« wurde uns bald klar, dass wir nicht an Grenzen stoßen, sondern Grenzen setzen müssen. Nur wenn wir unsere Leistungen bewusst auf das konzentrieren, was wir richtig gut machen, können wir effizient und zielorientiert die beste Lösung schaffen. 

Denn Erfolg ensteht oft da, wo Menschen und Unternehmen eine Sache richtig gut machen. 

Die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis waren anfangs schmerzhaft: Es fühlte sich zunächst wie eine Niederlage an, Kunden zu sagen, dass wir doch nicht alles wie geplant realisieren können. Wir mussten Projekte absagen, bei denen wir früher dachten, das wir das könnten. Wir mussten lernen, uns bewusst gegen Projekte und Aufgaben zu entscheiden. Doch Einsicht zahlt sich aus: Mit einer konzentrierten Leistung und professionellen Partnern für die anderen Bereiche in der Hinterhand arbeiten wir jetzt deutlich effizienter, gelassener und erfolgreicher. 

Entsprechend unserer Fokussierung in der Leistung müssen auch die Menschen bei Schaffrath keine Allroundtalente sein. Wir haben individuelle Stärken im Blick und nutzen sie, indem wir Menschen gezielt dort einsetzen, wo sie ihr Potenzial entfalten können. Niemand soll sich verbiegen und in starre Strukturen zwängen – wir entwickeln unsere Strukturen um Talente herum. Dafür ist es wichtig, dass Menschen ihre Stärken reflektieren und mitentscheiden können, wie sie sich wohlfühlen und wo die Reise für sie hingeht. 

Wege zum Erfolg können ganz unterschiedlich sein, doch anzuerkennen, dass man nicht alles können muss, ist vielversprechend. Hätte der Narr sich dazu entschieden, Musiker oder Schauspieler zu werden, würden wir ihm vermutlich mit Begeisterung und Anerkennung begegnen. Die Redewendung »Schuster bleib bei deinen Leisten« wissen wir nun auf ganz andere Art und Weise zu verstehen: Auch wenn Spezialisierung schmerzhaft sein kann, ist sie ein Schlüssel zum Erfolg. Wir sagen Nein und machen nur das, was wir wirklich können!