Das Thema Nachhaltigkeit nimmt aktuell in vielen Bereichen einen enorm großen und wichtigen Stellenwert ein. So auch in der Druckbranche. Ein Aspekt dabei ist der Etikettendruck. Viele Unternehmen sind auf der Suche nach umweltfreundlicheren Alternativen als den herkömmlichen Etiketten.
Die drei Komponenten der Etiketten
Ein Etikett besteht aus drei Teilen: aus dem Obermaterial, dem Klebstoff und dem Trägermaterial. In der Regel bestehen diese Komponenten zum Teil aus nicht biologisch abbaubaren Materialien wie Kunststoff.
Das Obermaterial ist der Teil, der mit der gewünschten Botschaft bedruckt wird, zum Beispiel mit dem Design für eine Produktverpackung. Nur wenn das Obermaterial recycelbar und kompostierbar ist, kann es auf nachhaltige Weise wiederverwertet werden und über das Altpapiersystem recycelt werden.
Nachhaltige Rohstoffe für die Etiketten
Natürliche Rohstoffe, die für nachhaltige Etiketten genutzt werden können, bestehen meist aus einer pflanzlichen und damit nachwachsenden Basis. Dazu gehören unter anderem:
- Grasfaser
- Steinmehl
- Zellstoff
- Zuckerrohr
- Holzpulp (Zellulosebrei zur Herstellung von Zellglas)
Es gibt bereits vegane Etiketten, die aus pflanzlichen Quellen wie Zellulose, Holz oder Maisstärke hergestellt werden und somit biologisch abbaubar sowie kompostierbar sind und ohne tierischen Produkte wie Gelatine oder Kasein auskommen. Die Etiketten können ebenso mit verschiedenen Druckverfahren wie Digitaldruck, Offsetdruck und Siebdruck bedruckt werden. Zudem sollten innerhalb des Herstellungsprozesses für vegane Etiketten ausschließlich natürliche Materialien verwendet werden, d. h. keine Lacke, Chemikalien oder herkömliche Tinte.
Die Bedeutung des Trägermaterials und Klebstoffs für die Kompostierbarkeit
Das Trägermaterial wiederum besteht häufig aus einem Papier, das mit Silikon beschichtet wird, damit sich das Etikett gut ablösen lässt. Daher kann dieses Kombimaterial nicht über das Altpapier entsorgt werden. Damit das Trägerpapier trotzdem recycelt werden kann, muss nach der Verwendung die Silikonbeschichtung entfernt werden.
Ein unersetzlicher Bestandteil von Etiketten ist der Klebstoff. Denn er sorgt dafür, dass das Etikett sicher und zuverlässig an seinem Bestimmungsort haftet – egal ob auf einer Glasflasche, einer Dose oder einem Versandkarton. Allerdings werden viele Kleber nicht nachhaltig produziert und sind nicht biologisch abbaubar und demnach ein Problem beim Recycling von Etiketten und Verpackungen. Außerdem enthalten die Klebstoffe oftmals tierisches Eiweiß. Mittlerweile gibt es unzählige Klebstoffe auf Pflanzenbasis, wie zum Beispiel Kautschuk, Stärke oder auf Wasserbasis.
Nachhaltige Drucktechniken für Etiketten
Zusätzlich zu der Verwendung umweltfreundlicher Materialien spielt auch die Drucktechnik eine wichtige Rolle. Denn auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Druck nachhaltig zu gestalten.
- Wasserloser Druck: Vermeidung von Wasserverbrauch, der bei herkömmlichen Druckverfahren üblich ist
- UV-härtende Farben: Reduzierung von schädliche Emissionen durch den Einsatz von UV-härtenden Farben
- Energieeffiziente Druckmaschinen: Moderne, energieeffiziente Druckmaschinen verbrauchen weniger Strom, sodass sie zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks beitragen