Blaues Licht für die Umwelt

»Jaaaa, wir haben es geschafft!« Seit September 2022 bieten wir als einer von sehr wenigen Druckdienstleistern in Deutschland Druckerzeugnisse mit dem »Blauen Engel für Druckerzeugnisse« (DE-UZ 195) an – und zwar in der aktuellen, seit Januar 2021 gültigen Version. Was bedeutet das für Sie und uns? Wir stehen zertifiziert für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit – und dies nicht nur mit unserem Papier und den Printprodukten.

Beim Blauen Engel für Druckerzeugnisse, der 2015 eingeführt und 2021 überarbeitet wurde, ist der gesamte Produktionsprozess berücksichtigt und zertifiziert, nicht nur das Papier. Gleichwohl ist das Papier die Grundlage. Denn alle Produkte mit dem Umweltzeichen Blauer Engel (DE-ZU 195) müssen auf Blauer-Engel-Papier gedruckt sein. Zudem müssen die Druckfarben und -lacke sowie die Klebstoffdämpfe umweltfreundlich sein, Lack darf nur zum Schutz des Umschlags eingesetzt werden und nicht als Designelement, Klebstoffe werden abgesaugt, gesundheitsschädliche Substanzen vermieden (beispielsweise solche, die krebserregend oder wasserorganismenschädlich sind), Biozide und PVC sind verboten.

Auch der Druckvorgang wird genau überprüft, denn er muss umweltfreundlich und energieeffizient sein, beispielsweise durch geringeren Lösemitteleinsatz und effiziente Trocknung. Der Papierabfall muss niedrig und der Masseanteil von Papier und Farbe über 90 % im Endprodukt betragen. Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen müssen aus nachhaltigem Anbau von nicht gentechnisch veränderten Pflanzen stammen. 

Im Januar 2021 haben wir das Projekt bei Schaffrath gestartet, seitdem war es ein langer Weg: Der Anforderungskatalog der RAL (s. Infokasten) ist über 40 Seiten lang und verlangt Nachweise zur Nachhaltigkeit, angefangen von der kleinsten Flasche Chemie bis hin zur Tonne der Farbcontainer. Welche Mittel werden verwendet? Wie sind die einzelnen Farben zusammengesetzt? Welche von uns verwendeten Mittel müssen aussortiert werden, weil sie entweder den Anforderungen nicht genügen oder die Herkunft jedes einzelnen Bestandteils nicht genau nachvollzogen werden kann? Welche Produktionsmittel dürfen wir stattdessen verwenden? Wie viel Papiermakulatur (Ausschuss und Verschnitt von Papier) haben wir? 

Um Antworten auf diese vielen Fragen zu finden, galt es, sich auszutauschen, mit Hersteller*innen zu sprechen, auszuprobieren, Lieferwege und -ketten nachzuvollziehen und Energiebilanzen vorzuweisen. Bis zur ersten Einreichung unseres Antrags bei der RAL dauerte es gut vier Monate, in denen Daniel Faets (Qualitätsmanager bei Schaffrath und Projektleiter für den Blauen Engel) alleine über 350 Stunden nur für dieses Projekt gearbeitet hat – die vielen weiteren Involvierten noch nicht inbegriffen. 

Es dauerte über weitere sechs Monate, bis die Antwort kam, die zunächst für Ernüchterung sorgte. Denn die eingereichten Laboruntersuchungen zur Zusammensetzung von verschiedenen Farben reichten nicht aus, da in der Zwischenzeit die Kriterien überarbeitet und verschärft wurden, sodass wir erneut viel diskutieren, entwickeln und prüfen mussten. Nach ein paar Wochen haben wir einen überarbeiteten Antrag eingereicht, mit nahezu demselben Ergebnis. Daniel Faets ließ sich jedoch nicht entmutigen, recherchierte noch tiefer, probierte aus und reichte eine weitere Version bei der RAL ein. Über den Sommer 2022 tat sich zunächst nichts, ehe dann im September endlich die Nachricht kam: Schaffrath DruckMedien erhält das Zertifi kat »Blauer Engel«. »Das war echt der schönste Moment! Es fiel so viel von mir, von uns ab. Der ganze Aufwand war mit einem Mal vergessen, denn wir hatten diesen für die Zukunft so wichtigen Meilenstein endlich geschafft«, so Daniel Faets. 

Druckerzeugnisse, die den Blauen Engel tragen, stehen für Ressourcenund Umweltschonung, Klimaschutz und Kundenbindung. BlauerEngelDruckerzeugnisse sind hochgradig recyclingfähig, dank speziell ausgewählter Farben, Lacke und Klebstoffe. Ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft, da Papierabfälle verringert und weniger Bäume abgeholzt werden müssen. Der Energieeinsatz im gesamten Druckprozess ist geringer als im herkömmlichen Druck, beispielsweise im Produktionsschritt der Trocknung. Mit einer Markenbekanntheit von 95 % ist die Bekanntheit des Blauen Engels sehr hoch, was die hohe Nachfrage nach entsprechenden Produkten belegt. So wird der Blaue Engel immer stärker zum entscheidenen Kaufkriterium. 

Unsere Kund*innen profitieren also vom Blauen Engel: Diese können die Expertise von Schaffrath nutzen und sich beraten lassen, um eine Umstellung auf entsprechend zertifizierte Druckerzeugnisse zu schaffen. Ihre Kund*innen werden es honorieren. Zudem hilft es Ihnen für den ab 2025 verpflichtend abzugebenden Nachhaltigkeitsreport. Dabei sind Sie in guter Gesellschaft, selbst kostensensible Druckerei-Großkunden wie Discounter oder Baumärkte setzen auf den Blauen Engel, um glaubwürdig die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Um dem Vorwurf des Greenwashings entgegenzutreten, empfehlen wir direkt, den gesamten Druckprozess überprüfen zu lassen. 

»Wir werden jetzt den neuen Kriterienkatalog abwarten, um unseren gesamten Prozess dann erneut zu überprüfen und umwelttechnisch zu optimieren. Denn wir wollen das Zertifikat natürlich verlängern und dabei im Sinne der Nachhaltigkeit immer besser werden«, so Daniel Faets, der zusammen mit dem Vertrieb immer mehr Kund*innen in der Umstellung der Druckerzeugnisse berät und sie zur Zertifizierung bei der RAL einreicht. 

Bei einem stets zunehmenden Angebot an Waren und Dienstleistungen geben Kennzeichnungen Orientierung. Um diese Aufgabe zu erfüllen, müssen sie durch Zuverlässigkeit, Objektivität und Aktualität überzeugen. Als einer der weltweit ältesten Experten für Kennzeichnungen sorgt RAL dafür, Verbraucher*innen und Unternehmen eine Orientierungshilfe für Waren und Dienstleistungen zu geben, die sich u. a. durch eine besonders hohe Qualität, Nachhaltigkeit oder Zuverlässigkeit auszeichnen. 
Quelle: www.ral.de