Digitalagentur
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Apps für Unternehmen: Lastesel oder smarter Berater

Flyer, tonnenschwere Produktkataloge, Imagebroschüren und Prospekte, die in silberfarbenen Alu-Pilotenkoffern zum Kunden gerollt oder geschleppt werden: Das ist unser Bild des kreuz und quer durch Deutschland jagenden Außendienstlers. Und wenn etwas Neues kommt oder aktuelle Preise und Rabatte zu berücksichtigen sind, dann deckt eine selbstkopierte Zettelwirtschaft alles zu. Vertriebsalltag in vielen deutschen Unternehmen: Das Chaos irgendwie im Griff behalten und das nicht nur beim Kunden vor Ort, nein auch noch auf wichtigen Messen.

Der smarte Berater – ferne Zukunft oder morgen an der Pforte?

Dann lassen Sie uns doch mal ein wenig – aber nicht weit – weg träumen. Vergessen Sie Pilotenkoffer, denken Sie an ein smartes Täschchen, darin ein Tablet, Smartphone, ein schicker kleiner Block und silberner Kugelschreiber, dazu ein Minibeamer. Die Vertriebsunterlagen sind alle auf dem neuesten Stand und über eine App abzurufen und der Minibeamer wird nur bei Bedarf aufgebaut. Zettelwirtschaft adé. Präsentationen, bei denen Text aus dem Nichts auf die digitale Folie fliegt, locken auch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Integriert sind coole Promotionfilme aus dem Marketing, 360 Grad Produktansichten oder gut gemachte Erklärvideos. Aufträge oder Anregungen des Kunden werden sofort nach dem Termin festgehalten und in das Customer Relationship Managementsystem (CRM) eingepflegt, Bestellungen können sogar noch in der gleichen Stunde auf den Weg gebracht werden.

Einfacher als man denkt

Wenn in Unternehmen schon alle Vertriebsunterlagen als PDF aufbereitet werden, ist der Schritt zur App ein winziger. Das geht schnell und kostengünstig. Über ein Dokumentenmanagementsystem können die Vertriebsunterlagen tagesaktuell auf Tablets und Smartphones, auch mit regionalen Unterschieden, zentral gesteuert ausgeliefert werden. Die mobilen Endgeräte können dabei von jedem Hersteller stammen. Allerdings steigt mit dem Betriebssystem Windows 8.1. die Kompatibilität mit vielen Inhouse-Lösungen. Und viele Hardwarehersteller wie Dell bringen neue hybride Geräte auf den Markt, wie den Dell Venue 8 Pro Tablet-PC mit einer Wireless-Tastatur, die auch das Tippen einfacher macht. Wer auf das gesamte Programm setzt, also auch seinen Vertrieb über Push-Nachrichten informieren, Feedbackfunktionen einbauen und das hauseigene CRM integrieren will, kommt um eine eigene native App nicht herum. Allerdings reicht hier, anders als in der B2C-Kommunikation, die Konzentration auf ein Endgerät, da man die Ausstattung als Unternehmer ja selbst bestimmt.

Sicher: ja, Updates: automatisch

Wer etwa die Adobe Digital Publishing Suite (DPS) nutzt, kann Daten und App über Secure Content von Adobe anbieten. Diese sind über ein Login personalisiert und somit zumindest vor dem Zugriff direkter Konkurrenten geschützt. Inwieweit Nachrichtendienste darauf zugreifen können, ist nach den jüngsten Enthüllungen natürlich fraglich. Aber in der Regel stellen Unternehmen hier Unterlagen zur Verfügung, wie etwa Produktkataloge, die ohnehin für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Wer über die Adobe DPS publiziert, hat zwar laufende Kosten, den kümmern aber Updates der großen Betriebssysteme wie Apples iOS oder Android nicht, denn Adobe hält seine Systeme immer up to date, ohne dass dem Kunden zusätzliche Kosten entstehen.

Digitalisierung Schritt für Schritt

Die Digitalisierung sollte gut geplant sein und sowohl Mitarbeiter, als auch Kunden mitnehmen. Die Schulung im Umgang mit der neuen Technik sollte dabei nicht vergessen, und die Mitarbeiter sollten in den Prozess im Rahmen von Feedbacks integriert werden. Nur so steigert man die Akzeptanz für neue und spannende Formen der Kommunikation. Gleichzeitig gilt digitale Kommunikation in vielen Unternehmen auch als fortschrittlich und innovativ. Es ist also nicht nur eine Frage, ob ich in Zukunft die Rücken meiner Mitarbeiter schonen und ihnen die Schlepperei von Pilotenkoffern abnehmen will, sondern um eine Frage des Images.