Geschafft! 02.2025

WIE DEFINIEREN SIE PERSÖNLICH »TRADITION«? Dazu fällt mir ein passendes Zitat des berühmten englischen Staatsmanns Thomas Morus ein. Er sagte schon vor mehreren Hundert Jahren treffend: »Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.« Diese Definition gefällt mir sehr gut. Sie trifft nicht nur auf mich persönlich zu, sondern auch auf traditionelle Unternehmen wie Schaffrath oder die Avoxa. Wie Morus andeutet, bildet Tradition das Fundament, auf dem wir mutig Neues wagen – sei es persönlich oder auch als Unternehmen. WORAN DENKEN SIE, WENN SIE DAS WORT »TRADITION« HÖREN? Wenn ich das Wort Tradition höre, denke ich an erster Stelle an Kontinuität und Verlässlichkeit. Der Govi-Verlag, der 2016 mit einer Schwestergesellschaft zur Avoxa – Mediengruppe fusionierte, wurde bereits 1949 gegründet. Noch länger reichen die Wurzeln unseres Flaggschiffs, der »Pharmazeutischen Zeitung«, zurück, deren ersten Ausgabe am 5. April 1856 erschienen ist. Diese lange Geschichte bedeutet für unser Haus nicht nur ein großes Erbe, sondern auch eine Verantwortung: gegenüber unseren Partnern, unseren Lesern, unseren Gesellschaftern und unseren Mitarbeitern. Tradition heißt für mich, auf Werte wie Vertrauen und Qualität zu setzen und auf gewachsene Beziehungen zu bauen. WELCHE ROLLE SPIELT »TRADITION« IN IHREM BERUFLICHEN KONTEXT? WO IST SIE FÖRDERLICH, WO MÖGLICHERWEISE HINDERLICH? Tradition bietet ein wichtiges Fundament, auf das wir als Standesverlag der deutschen Apothekerschaft aufbauen können. Seit mehr als 75 Jahren steht die Avoxa für Qualität, Verlässlichkeit und Vertrauen. Tradition darf aber dem Fortschritt – sei es technisch, wissenschaftlich oder medial – nicht im Wege stehen. Sonst würde zum Beispiel die Pharmazeutische Zeitung immer noch mit Bleilettern gedruckt und wie 1856 nur in einer Auflage von 400 Exemplaren erscheinen statt mit einer aktuellen Auflage von fast 27.000. Wenn man sich zu sehr auf das Bewährte verlässt, besteht die Gefahr, Chancen zu verpassen oder Innovationen zu bremsen. Deshalb ist es mir wichtig, Tradition nicht als starres Festhalten am Alten zu verstehen, sondern als Fundament, auf dem wir mutig Neues aufbauen können. Gerade in Zeiten der Digitalisierung ist dieser Balanceakt entscheidend: Wir bewahren unsere Werte – und nutzen sie gleichzeitig als Sprungbrett für Innovation. Daher soll Tradition niemals den Blick auf das neue verstellen. Sonst birgt sie die Gefahr, wichtige Entwicklungen zu verpassen und notwendige Veränderungen zu verzögern. → »Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.« GESCHAFFT! 02.2025 · 25 DAS FUNDAMENT FÜR NEUES – TRADITION

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